Im dritten Kapitel meines Fachbuchs Philosophie des Herzens geht es um das Herz aus naturwissenschaftlicher Sicht. Die Befunde der Sozialen Neurobiologie, der Neurokardiologie und die Forschungsergebnisse des HeartMath Institute – Science of the Heart – rücken die Stellung des Herzens im menschlichen Organismus in den Vordergrund: Demnach ist das Herz ein vermittelndes, vernetzendes und zentrierendes Organ mit einer eigenständigen Intelligenz. Die Entdeckungen der neuen Herzforscher führen das Einbahnstraßendenken, dass Herz und Nervensystem lediglich den Befehlen des Gehirns folgen, ad absurdum. Das Herz-Organ sendet mit einer eigenen Logik dem Gehirn Informationen, worauf das Gehirn reagiert. Es kommuniziert mit dem Gehirn und dem Körper über hauptsächlich vier Systeme: die neurologische Kommunikation über Nervenimpulse, die biophysikalische Kommunikation über Pulswellen, die biochemische Kommunikation über Hormone und Neurotransmitter (Dopamin, Noradrenalin) sowie die energetische Kommunikation über elektromagnetische Felder.

Das magnetische Feld des Herzens weist eine ca. 5000 Mal und das elektrische Feld ca. 60 Mal stärkere Kraft auf als die entsprechenden Energiefelder des Gehirns.

Das Herz bringt von allen Organen die kraftvollsten und umfassendsten elektromagnetischen Wellen hervor, die der Körper erzeugt und die aus einigen Fuß Entfernung gemessen werden können. Die gewonnene wissenschaftliche Objektivität der Herzintelligenz soll nicht etwa zu einer Enthauptung des Gehirns führen, sondern die faktischen Wechselwirkungen von Herz und Gehirn offenlegen. Arbeiten die Organe Herz und Gehirn nicht harmonisch miteinander, werden sowohl die Wahrnehmungsfähigkeit und mentale Klarheit des Menschen eingeschränkt als auch das psychische und physische Befinden beeinträchtigt. Im Ansatzpunkt der ganzheitlichen Betrachtungsweise erhält das Herz eine Schlüsselposition: Es bildet nicht nur einen signifikanten Knotenpunkt der physiologischen Interaktionssysteme, sondern ist auch die zentrierende Mitte der physiologischen, emotionalen und kognitiven Prozesse, sorgt für das Gleichgewicht und Synchronisation zwischen diesen. Damit geht seitens dieser Herzforscher — reaktionär und korrektiv — eine ständige Betonung der Wechselwirkung zwischen emotionalen und kognitiven Fähigkeiten, zwischen Herz und Gehirn, zwischen Physis und Psyche einher (kardiale Kohärenz, psychophysische Kohärenz).

Die Besinnung auf das Herz wirkt sich auf die gesamte Befindlichkeit heilsam aus, vermindert Angst, Sorge und Stress, führt zur Klarheit und Kreativität, bringt Lebensfreude und inneren Frieden.

 


Hinführung zur Philosophie des Herzens – Vorstellung der ersten drei Kapitel:

    Das Herz aus naturwissenschaftlicher Sicht

    Das Herz aus phänomenologischer Sicht

    Das Herz aus religionsphilosophischer Sicht


 

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