Das Fehlen jeglichen Lichts, den Zustand absoluter Lichtlosigkeit nennen wir Dunkelheit, beziehungsweise ist es in unserem Verständnis die Farbe Schwarz. Diese kann bedrohlich und einschüchternd wirken, da sie etwas Unvorhersehbares hat, keine Orientierung bietet. Ohne Zweifel übt Schwarz auf den Menschen einen großen Reiz aus. Dabei meine ich nicht nur die Farbe Schwarz an sich, sondern auch jene verruchte, faszinierende Aura, die sie repräsentiert.
Schwarz ist eine Farbe, mit der in unserem westlichen Kulturkreis allgemein Trauer, Tod, düstere Zeiten, Unglück und Nacht verbunden werden. Gleichzeitig steht schwarze Kleidung auch für das Seriöse, Elegante und Klassische. Die schwarze Farbe, beziehungsweise das Fehlen jeglicher Farbe, hat eine faszinierende Wirkung. Es steht für die unbekannte, geheimnisvolle und unbewusste Seite, von der man sich zu gleichen Teilen abgestoßen wie angezogen fühlt.
Zebrastreifen II by DENKSTAHL
Digital Art / Fine Art Print – Unikat, 170×125 cm
Was ist dieser Zug nach »Schwarz« oder besser Dunkelheit in uns? Warum lassen wir uns von ihm so sehr leiten beziehungsweise orientieren uns an ihm? Schwarze Sportwagen, ein neuer Designer-Smoking, schwarz-glänzende Markenschuhe, ein schwarzes Kostüm, welches die Managerin trägt und der damit einhergehende Hauch von Unnahbarkeit und dem Wissen, das man etwas erreicht hat, wenn man diesen besitzt.
Wir alle konzentrieren uns so sehr auf den Schein, beziehungsweise den »Nicht-Schein« der Farbe Schwarz, dass wir vergessen, dass Schwarz eigentlich wachstumshemmend und Energie schwächend ist. Wo ewiges Schwarz und Dunkelheit herrscht, kann kein Leben entstehen, nichts wachsen und keine Entwicklung stattfinden.
Der ewig währende Dualismus von Schwarz und Weiß, der Kampf von Gut und Böse, von Licht und Schatten prägt unser Leben. Letztendlich steht man doch auf der Seite der »Guten« und man gönnt den Sieg nur den »Richtigen«, ohne sich Gedanken um den tieferen Sinn dieses Wunsches zu machen. Es kämpfen in uns Gott gegen Teufel, die Seele gegen das Ego, Schwarz gegen Weiß eben; diese Kämpfe beeinflussen unser Handeln, unser Miteinander – unser ganzes Leben.
Zebrastreifen I by DENKSTAHL
Digital Art / Fine Art Print – Unikat, 170×125 cm
Wir kennen ihn alle, den dunklen Impuls, der von Zeit zu Zeit in uns aufkeimt. Was machen wir nun damit? Ich bin der Überzeugung, dass es nicht darum gehen kann, eine Seite auszurotten oder zu unterdrücken. Es geht darum, Frieden damit zu schließen, mit sich selbst im Reinen zu sein; zu erschaffen und nicht zu zerstören, um erfüllt zu sein.
Die beiden Seiten der Medaille, eben auch die Farbe Schwarz, machen uns aus. Es wäre falsch, dies zu verneinen, da Licht nur in der Dunkelheit sichtbar wird. In der taoistischen Lehre beispielsweise werden die Gegensätze, die voneinander abhängig sind und einander bedingen, durch das Yin-Yang-Zeichen symbolisiert. Diese Einheit bildet das, was wir Existenz nennen.
Wir kennen ihn alle, den dunklen Impuls, der von Zeit zu Zeit in uns aufkeimt. Was machen wir nun damit? Ich bin der Überzeugung, dass es nicht darum gehen kann, eine Seite auszurotten oder zu unterdrücken. Es geht darum, Frieden damit zu schließen, mit sich selbst im Reinen zu sein; zu erschaffen und nicht zu zerstören, um erfüllt zu sein.
Die beiden Seiten der Medaille, eben auch die Farbe Schwarz, machen uns aus. Es wäre falsch, dies zu verneinen, da Licht nur in der Dunkelheit sichtbar wird. In der taoistischen Lehre beispielsweise werden die Gegensätze, die voneinander abhängig sind und einander bedingen, durch das Yin-Yang-Zeichen symbolisiert. Diese Einheit bildet das, was wir Existenz nennen.
In seinem Songtext »Schwarz Weiß« geht der DENKSTAHL Künstler der Polarität, der unbedingten Abhängigkeit und der Symbiose beider Seiten auf den Grund. »Ohne Schwarz verbrennt der Tag« und »zu viel Licht, genügt dem Leben eben nicht«. Man muss aus dem Tal der Trauer schöpfen, um es zu überwinden, um in der Leere den Sinn zu finden. Es muss Dunkelheit geben, damit Licht als solches wahrgenommen wird. Es muss Schatten geben, damit man die Sonne genießen kann, und es muss die Farbe Schwarz geben, so dass sie durch Weiß ergänzt wird, um aus uns einen ganzen Menschen zu machen.
Man sagt mir nach, ich sehe alles schwarz,
ich wär ein Maler der Dunkelheit.
Das Kleid, mit dem ich die Liebe schmücke,
wär ein Totenkleid,
das Leid, mit dem ich diese Welt beglücke,
die Stücke und die Leichenfetzen,
die ich hinterlasse, das krasse Bild der Lage,
das ich beschreibe,
die Welt wär keine Scheibe.
Düstere Visionen, die man mir unterstellt,
ich rüttele an der ganzen Welt,
so dass der letzte Stein noch fällt.
Negativ, konstruktiv, viel zu viel Imperativ,
alles irgendwie zu schief, zu tief.
Das Schöpfen aus der Tiefe,
aus dem Tal der Trauer,
die Mauer, die sich auftut,
hinter meinen Worten,
das Bollwerk meiner Sprache,
die Lache blutgetränkt,
scheinbar sei mein Geist
von weiß zutiefst gekränkt.
Wie ein schwarzer Punkt auf weißem Hintergrund,
wie ein Makel, wie ein Fleck,
text ich nur aus einem Zweck,
erfülle weiß und geb der Leere einen Sinn,
das ist, was ich bin, wie Seth,
der jede Nacht den hellen Tag verdrängt,
wie Weiß in tiefes Schwarz getränkt,
erfülle ich das Gegenteil.
Man sagt mir nach, ich wär der Keil,
aus dem Land der Dunkelheit,
der die weiße Linie trennt,
der kein Erbarmen kennt!
Meine Heimat, der schwarze Kontinent,
schwarze Seele, schwarzer Geist.
Es heißt, im Schwarzland,
wo man der Menschheit erste Spuren fand,
sei auch die Farbe Weiß geboren,
verloren und allein gelassen,
ohne Hoffnung, ohne Glück,
vergisst die Farbe Weiß,
ihr schwarzes Gegenstück.
Meine Farbe, Hochglanz Edelschwarz,
wie Bitterschokolade, harte klare Worte,
ich ermorde, zerstör die Illusion,
den Glauben an nur eine Seite,
rücke ich der Farbe Weiß zu Leibe.
Beschreibe und erklär, was wär die Welt,
ganz ohne Schatten, was wär der Tag,
ganz ohne Nacht.
Du hast gedacht, du hast gelacht,
hast dich selber arm gemacht.
Der Hälfte hast du dich beraubt und geglaubt,
das Leben nur in Weiß gedeiht,
Zerstörung und auch Leid,
hast du in Kauf genommen,
ganz benommen und verkommen,
die Früchte deiner Ernte vertrocknet und verfault,
zu viel Licht, genügt dem Leben eben nicht.
So lass dir sagen, Farbe Weiß,
ohne Schwarz verbrennt der Tag,
Ich stehe hier und klag,
bin der Widerstand, im Liederland,
der Schattenwelt,
wo die Farbe Schwarz
die Welt im Atem hält.
Schwarz ist ohne Steigerung,
Schwarz reflektiert kein Licht,
schwarz ist alles, was ich bin,
nur weiß, das bin ich nicht.
by DENKSTAHL
Songtext »Schwarz Weiss«
aus dem gleichnamigen Album / Room 9-11 Projekt
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Zebrastreifen XVII by DENKSTAHL
Digital Art / Fine Art Print – Limited Edition (5), 130×130 cm
Die in unserem Kunstblog vorgestellten Bilder sind als DENKSTAHL UNIKATE erhältlich, sofern noch vorhanden.
Der Unikatdruck ist ein Einzelstück; ein Hochglanzdruck mit pigmentierter Tinte auf hochwertigem Fotopapier, kaschiert hinter Acrylglas und verstärkt durch eine Rückwand aus Aluminium. Jedes Unikat wird mit einem Künstler-Stempel versehen. Zu dem Kunstwerk erhältst Du ein vom Künstler signiertes Echtheitszertifikat und das Dir gewidmete biografische Kunstbuch DENKSTAHL. art of a rebellious mind.
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