Nicht nur Kindern und Jugendlichen fehlt der bewusste und kritisch-reflektierte Umgang mit den Medien. Die übermäßige Nutzung von Medien durch die unterschiedlichen Gerätetypen – Fernseher, Computer, Spielekonsolen, Handy – ist schädlich. Wir konsumieren technisierte Informationen und Unterhaltung durch kleine Geräte, um scheinbar Großes zu erleben. Das Eintauchen und Verschwinden in virtuelle Welten mit einem virtuellen Ich resultiert in erster Linie aus Realitätsflucht.
DENKSTAHL ist einer der kritischsten Künstler unserer Zeitgeschichte, der in seinen Werken vehement unser Konsumverhalten unter die Lupe nimmt. Dazu zählt auch der Medienkonsum, gepaart mit der zunehmenden Technisierung unserer Lebenswelt. Wie gelähmt und gezähmt sitzen sie da, in digitaler Trance versunken: Das DENKSTAHL Werk SLAVE TO THE RYTHM zeigt die Gefangenschaft der Sklaven, im Bann der Musik der Kopfhörer – die Menschen untereinander sind isoliert, wie benommen, zugedröhnt und abgeschirmt, von dem, was um sie herum passiert.
Slave To The Rhythm by DENKSTAHL
Digital Art – Unikat, 170×125 cm
Von dieser Frucht sollst du nicht probieren,
sonst wirst du dich verlieren.
Nur ein feines Streichen, eine zarte Berührung
wird schon reichen für die Verführung.
Ein kleiner Biss, ein großer Riss hin zur Spaltung,
willkommen in der Verwaltung, im Land der Daten,
vertrieben aus dem Garten, aus dem Paradies,
der Tag, an dem uns Gott verließ.
by DENKSTAHL
Worin liegt die Faszination der virtuellen Welt? Warum sind wir so in ihren Bann gezogen? Was kann diese Scheinwelt, was die Realität nicht kann?
Für unser Gehirn spielt es kaum eine Rolle, ob wir reale oder virtuelle Bilder sehen. Wir reagieren auf Bilder und Informationen mit Erregungszuständen in bestimmten Korrelaten und es entstehen Emotionen. Wir suchen, ob bewusst oder unbewusst, Bilder und Inhalte, die unseren Bedürfnissen entsprechen, auch um diese zu kanalisieren. Informationen zu sammeln und zu bewerten, ob sie für uns brauchbar sind oder nicht, ob wir sie verarbeiten können oder nicht, ist unser ständiges Tun. Wir sind Beobachter; wir beobachten die reale und virtuelle Welt, wir beobachten uns, wir suchen Zusammenhänge und werten diese aus. Wir sind Informations-Junkies! Wir lieben Informationen, wir sammeln und konsumieren sie; das ist dem Überleben und der Weiterentwicklung dienlich.
Noch nie zuvor in der Menschheitsgeschichte konnten wir auf so zahlreiche Informationen zugreifen wie heute. Neben der Industrialisierung und Globalisierung hat die Zivilisation auch die Digitalisierung hervorgebracht. Jegliche Art von Medienkonsum, von Internet, Onlinestream, Suchmaschinennutzung, Kontaktpflege über soziale Medien, Nutzung von Apps usw. gestaltet unser Leben. So schön, bunt und bereichernd all dies sein kann, es hat auch Schattenseiten. Eine Reizüberflutung prägt unseren Alltag: Die moderne Hirnforschung zeigt, dass unser Gehirn mit dem Evolutionssprung der letzten 50 Jahre nicht mithalten konnte. Eine Reizüberflutung prägt unseren Alltag, nichts ist, wie es einst war. Selbst in reizarmer Zeit beschäftigen wir uns mit Informationen. Was wir uns selbst als Entspannung und Erholung verkaufen, empfindet unser Gehirn keinesfalls so. Die intensive Mediennutzung, die unser Berufsleben aber auch unsere Freizeit prägt, führt zu Veränderungen der neuronalen Strukturen. 5-6 Stunden verbringen Deutsche durchschnittlich mit Medienkonsum. Obwohl wir bemüht um Work-Life-Balance sind und Konzepte zu Achtsamkeit, Aufmerksamkeit oder auch Digital Detox Hochkonjunktur haben, gelingt eine medienfreie Zeit fast nicht mehr.
Digital Native by DENKSTAHL
Digital Art – Unikat, 150×150 cm
Mittlerweile gibt es eine Reihe neuer psychologischer Erkrankungen, die der digitale Zeitgeist hervorbringt, wie beispielsweise Nomophobie, MAIDS oder Internetsucht. Nomophobie (engl. Nomophobia) setzt sich aus No-Mobile-Phone-Phobia zusammen und beschreibt die Angst, ohne Mobiltelefon sozial oder geschäftlich nicht erreichbar zu sein. Bei MAIDS (engl. Mobile and Internet Dependency Syndrome) haben Betroffene das Gefühl, ihr Handy kontrollieren zu müssen. Die Internetsucht beschreibt im Allgemeinen einen krankhaften Gebrauch des Internets – beim Gamen, Chatten, Online-Shoppen oder Gieren nach noch mehr Likes.
Die Hirnforschung hat bereits bewiesen, dass unser Gehirn bei jedem »Like« eine erhebliche Dopamin-Ausschüttung beisteuert. Es strebt uns nach gewissen Erregungszuständen, durch Freude, Schönheit, Aggression, Hass, sexuelle Bedürfnisse, Zugehörigkeit, Austausch oder Wissen; wir können uns Informationen, Dinge und Gefühle mittels eines Mausklicks bequem liefern lassen. Es ist schnell, billig und zweckdienlich. Doch die Gefahr liegt darin, diesem Mechanismus zu verfallen. Die Verführung ist groß.
Langeweile scheint der moderne Mensch nicht zu kennen. Gelangweilt zu sein hat in einer Informationsgesellschaft fast schon ketzerischen Wert. Der Preis für die Abwesenheit der Langeweile ist hoch: Ablenkung ohne Ende! Jeder Moment der möglichen Langeweile wird mit dem Smartphone bespielt. Noch nie wurde die Langeweile leichter und schneller gemieden wie zu Zeiten medialer Beschallung. Langeweile ist wichtig für uns; sie ist ein Zustand, den wir für unsere geistige Gesundheit dringend benötigen. Langeweile ist eine neuronale Blaupause, in der ungewöhnliche neuronale Vernetzungen geschaffen werden können. Langeweile ist Entspannung fürs Gehirn, das Konsumieren von Medien nicht. Diese Entspannungsphasen ermöglichen uns, holistisch und kreativ zu denken. Dabei werden neue Verknüpfungen hergestellt, andere Lösungsansätze und Ideen generiert. Aber brauchen wir denn nicht dringend neue Lösungen und Ideen?
Mit ADDICTED TO APPLE spricht der Frankfurter Künstler DENKSTAHL gezielt den Suchtaspekt hinter dem Konsum digitaler Medien an. Der abgebissene Apfel steht dabei zum einen sinnbildlich für die Verführung an sich. Zum anderen ist Apple Kult, ist Status, ist ein Symbolträger für Ästhetik und Lebensgefühl. Eine Schar von Menschen verehrt diese Marke, und es ist ein Hype, der Dank der fortschreitenden technokratischen Entwicklung nicht abzuebben droht. Bei dieser Betrachtungsweise geht es keineswegs um das Verweigern des Fortschritts oder um die Ablehnung formvollendeten Designs, sondern um das Überdenken des Einflusses und der Abhängigkeit, die unser Leben ausmachen.
Wir Menschen sind Jäger und Sammler. Das liegt in unseren Genen, prägt unsere Physis wie auch unsere Psyche. Heute jagen und sammeln wir Informationen und Erregungszustände in der virtuellen Welt, denn mit der Digitalisierung hat sich uns ein neues Universum eröffnet. Die digitale Welt ist mittlerweile zweifelsohne ein Teil der realen Welt geworden und ist in ihrer Funktion nicht mehr wegzudenken.
Durch die Ausweitung der Online-Welt ist der Begriff der Offline-Welt entstanden. Damit findet eine Art Neudefinition der Welt statt. Aber was tun in dieser Welt voller Ablenkung und Reizüberflutung? Gefordert ist etwas, das uns Menschen nicht leicht fällt: Disziplin! Und zwar Disziplin zur Langeweile sowie Disziplin zur aufrichtigen Selbstreflexion und zur kontrollierten Nutzung digitaler Medien. Was helfen kann, um die Disziplin aufrecht zu erhalten? Bilder der Kunst an den Wänden, die täglich daran erinnern.
NORA
Kunstberatung & -management
MSc Psychology
Zum Nachdenken, Umdenken, Vordenken
»Digitale Bildkunst und Zeitgenössische Kunst
»Von der Kunst, den Schatten zu lieben
»Die Friedenstaube – Zur Symbolik des Friedens
»Stell dir vor, wir wären nur Köpfe – HEADS I
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Die in unserem Kunstblog vorgestellten Bilder sind als DENKSTAHL UNIKATE erhältlich, sofern noch vorhanden.
Der Unikatdruck ist ein Einzelstück; ein Hochglanzdruck mit pigmentierter Tinte auf hochwertigem Fotopapier, kaschiert hinter Acrylglas und verstärkt durch eine Rückwand aus Aluminium. Jedes Unikat wird mit einem Künstler-Stempel versehen. Zu dem Kunstwerk erhältst Du ein vom Künstler signiertes Echtheitszertifikat und das Dir gewidmete biografische Kunstbuch DENKSTAHL. art of a rebellious mind.
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